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Josef stammte aus dem Geschlecht des Königs David, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth und war der Verlobte von Maria, der Mutter Jesu. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen; doch ein Engel erklärte ihm in einem Traum, dass Maria vom Heiligen Geist schwanger sei, und Josef nahm sie zur Frau. Wegen einer von den Römern angeordneten Volkszählung musste er mit der schwangeren Maria nach Bethlehem reisen, wo Jesus geboren wurde. Anschliessend flohen sie nach Ägypten, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen; nach dessen Tod im Jahr 4 nach Christus konnten sie nach Nazareth zurückkehren. Zum letzten Mal wird Josef in den Evangelien erwähnt, als er und Maria den zwölfjährigen Jesus im Tempel diskutierend mit den Schriftgelehrten fanden. Im Neuen Testament bleibt Josef aber immer irgendwie im Schatten: kein einziges Wort ist von ihm überliefert, er scheint stumm die Anweisungen Gottes auszuführen. Auch von seinem Tod wird nichts erzählt, Josef verschwindet einfach. Seit dem 10. Jh. ist der 19. März als Gedenktag des Hl. Josefs nachgewiesen. Doch die Verehrung des Hl. Josefs vor allem in der Ostkirche ist schon viel älter. Erst im Jahr 1955 hat Papst Pius XII. den zusätzlichen Gedenktag am 1. Mai eingeführt: Josef, der Patron der Arbeiter. Der Hl. Josef ist auch der Patron der ganzen katholischen Kirche, der Ehepaare und Familien, der Sterbenden und von vielen Berufsgattungen. Er ist in unserer Kirche auf dem rechten Seitenaltar als Sterbender dargestellt. Es gibt eine ganze Anzahl von Bauernregeln zum Josefstag, z.B. „Ist's am Josefstage klar, folget ein fruchtbares Jahr!“

Sebastian wurde in Mailand geboren und war später Hauptmann am kaiserlichen Hof Diokletians in Rom. Ungeachtet des Verbotes bekannte sich Sebastian zu seinem christlichen Glauben und bekehrte viele zum Christentum. Seine Stellung erlaubte ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen und ihnen Mut zuzusprechen. Der Legende nach liess der römische Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, ihn an einen Baum binden und von Bogenschützen erschiessen. Die Pfeile töteten ihn jedoch nicht. Eine Witwe pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, trat er dem erstaunten Kaiser öffentlich entgegen. Diokletian liess ihn daraufhin im Circus von Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die grosse Kloake werfen. Das war um das Jahr 288. Der Leichnam wurde von Christen geborgen und an der Via Appia, unter der heutigen Kirche San Sebastiano bei den Katakomben, beigesetzt. Sebastian ist Patron der Schützen, Soldaten, Leichenträger, Gärtner und Töpfer. Er wird gegen Pest und Seuchen angerufen. Der Name Sebastian bedeutet: der Verehrung Würdige. Wir feiern seinen Namenstag am 20. Januar. Der Hl. Sebastian ist in unserer Kirche auf einem der Kirchenfenster dargestellt.

Über das Leben des Heiligen Augustinus sind wir durch seine Bekenntnisschriften gut unterrichtet, in denen er seine Irrwege beschreibt und die Fügungen, die ihn auf den rechten Weg brachten. Er wurde um das Jahr 354 als Sohn der frommen Christin Monika und des Heiden Patricius in Tagaste geboren. Er war ein kluger Schüler, doch entfernte er sich während seines Studiums immer mehr vom Glauben, in dem ihn seine Mutter erzogen hatte. Als junger Mann führte er ein sehr ausschweifendes Leben. Auf der Suche nach Sinn und Wahrheit wandte er sich dem Manichäismus und später dem Skeptizismus zu. Enttäuscht von beiden Lehren widmete er sich dann den freien Künsten und wurde Lehrer in Rhetorik. In Mailand erfolgte die entscheidende Wende durch die Begegnung mit Bischof Ambrosius. Durch dessen Predigten tief berührt und durch seine Mutter überzeugt liess sich Augustinus taufen. 394 empfing er die Priesterweihe, zwei Jahre später wurde er Bischof von Hippo. Er hatte grossen Einfluss, auch über die Grenzen seiner Diözese hinaus, und galt als einer der begnadetsten Prediger überhaupt. Er bekämpfte in Wort und Schrift die zahlreichen Irrlehren seiner Zeit. Augustinus starb am 28. August 430. Der Hl. Augustinus ist der Patron der Theologen, Buchdrucker und Bierbrauer. Wir feiern seinen Namenstag am 28. August. In unserer Pfarrkirche steht Augustinus gross dargestellt auf dem Hochaltar links aussen. Der Name Augustinus bedeutet: Der Erhabene. Bauernregel: „Um die Zeit von Augustin geh'n die warmen Tage hin.“

Gregor wurde um das Jahr 540 in Rom in eine Patrizierfamilie hineingeboren. Er studierte Verwaltungswesen und stand bereits im Alter von 30 Jahren als Präfekt an der Spitze von Roms Verwaltung. Aber dann legte er seine Ämter nieder und zog sich 575 in sein Elternhaus zurück, aus dem er ein Benediktinerkloster machte. Gregor wurde Priester und einer der sieben Diakone von Rom. Zahlreiche Wohltaten, Bittgänge und wunderbare Wirkungen wurden seinen Gebeten und Bemühungen zugeschrieben. Als der Papst einer Pestseuche zum Opfer fiel, wurde Gregor gegen seinen Willen zu seinem Nachfolger gewählt. Papst Gregor war sehr vielseitig begabt. Er kümmerte sich um die Fürsorge für die Armen, die Förderung des Mönchtums und der Missionsarbeit, verfasste bedeutende theologische Schriften und führte einige kirchliche Reformen ein. Er starb am 12. März 604 in Rom. Wir feiern seinen Namenstag am 3. September, am Tag seiner Einsetzung als Papst. Der Heilige Gregor der Grosse ist unter anderem Patron der Lehrpersonen, Kirchenmusiker, Schüler und Studenten. Er ist in unserer Pfarrkirche auf dem Hochaltar dargestellt.

Über die Heilige Cäcilia gibt es fast keine gesicherten Zeugnisse, aber viele Legenden. Cäcilia soll eine hübsche adelige Römerin gewesen sein, die sich schon als Kind allein Christus angetraut fühlte. Die Eltern verheirateten sie aber mit dem heidnischen Jüngling Valerianus. Im Brautgemach offenbarte sie dem Bräutigam: „Ein Engel steht mir als Beschützer meiner Reinheit zur Seite.“ Valerianus gestand ihr die Unberührtheit zu unter der Bedingung, dass er den Engel sehen dürfe. Sie bewegte ihn, den greisen römischen Bischof Urban I. aufzusuchen, der ihn bekehren und taufen solle, dann könne er den Engel sehen. Valerianus tat dies und kam zum Glauben und wurde von Bischof Urban getauft. Als Valerianus zusammen mit einem Freund verbotenerweise die Leichen von hingerichteten Christen beerdigte, wurde er ins Gefängnis geworfen und enthauptet. Nachdem Cäcilia ihren Mann und andere ermordete Christen begraben hatte, wurde auch sie festgenommen und mit grausamen Folterungen bedroht, an deren Folgen sie schliesslich starb. Urban I. bestattete sie in der Callistuskatakombe in Rom neben den Bischöfen und weihte ihr Haus zu einer Kirche. Bekannt ist Cäcilia als Nothelferin und als Patronin der Kirchenmusik. Dieses Patronat verdankt sie einem Übersetzungsfehler, nach dem sie auf ihrer Hochzeit selbst die Orgel gespielt haben soll. Wir feiern ihren Namenstag am 22. November. Die Hl. Cäcilia ist in unserer Pfarrkirche auf dem grossen Fenster hinter der Orgel dargestellt. Hier noch eine Bauernregel: „Wenn es an Cäcilia schneit, dann ist der Winter nicht mehr weit.“