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Die 14 Nothelfer

Im Kirchenschiff sind links und rechts an der Decke in 12 "Medaillons" die 14 Nothelfer aufgeführt. Das sind eine Gruppe von vierzehn Schutzheiligen, meist Märtyrern, die vom Volk in Nöten und Gefahren besonders vertrauensvoll angerufen werden. Sie wurden bereits im 9. Jh. verehrt. Nach verschiedenen Legenden haben diese Heiligen schon vor ihrem Tod darum gebeten, dass sie einmal für die Menschen Fürbitte einlegen und bei Anrufung hilfreich vermitteln dürfen. Die Verehrung dieser Heiligen gewann dann vor allem im pestbedrohten 13./14. Jh. stark an Bedeutung. Den einzelnen Heiligen wurden unterschiedliche Aufgabenbereiche zugewiesen. Mit Hilfe dieser Nothelfer versuchte man, die menschliche Ohnmacht gegen die Schicksalsschläge und Katastrophen der Zeit zu bekämpfen. In der Not einen bestimmten Heiligen anrufen, half im Verständnis des Volkes viel, in der Not viele Heilige anrufen, half mehr. In der Not einen bestimmten Heiligen anrufen, half im Verständnis des Volkes viel, in der Not viele Heilige anrufen, half mehr! In der Regel gelten folgende Heilige als die 14 Nothelfer:

 

  • Acatius, angerufen gegen Todesangst und Zweifel
  • Ägidius, angerufen zur Ablegung einer guten Beichte
  • Barbara, angerufen gegen Gewitter, Feuersbrunst, Fieber, Pest und jähen Tod
  • Blasius, angerufen gegen Halsleiden und Zahnschmerzen
  • Christophorus, angerufen gegen Wassergefahren, Seuchen und unvorbereiteten Tod
  • Cyriacus, angerufen gegen Anfechtung in der Todesstunde
  • Dionysius, angerufen gegen Kopfschmerzen und Seelenleiden
  • Erasmus, angerufen gegen Magenleiden und Leibschmerzen
  • Eustachius, angerufen in allen schwierigen Lebenslagen
  • Georg, angerufen gegen Seuchen der Haustiere
  • Katharina, angerufen gegen Leiden der Zunge und schwere Sprache
  • Margareta, angerufen gegen Unfruchtbarkeit und bei schweren Geburten
  • Pantaleon, angerufen gegen Kopfschmerzen und Auszehrung
  • Vitus (Veit), angerufen gegen Epilepsie, Krämpfe und Tollwut

Blasius wurde in der zweiten Hälfte des 3. Jh. in Sebaste, einem Städtchen in der heutigen Türkei, geboren. Er war von Beruf Arzt und wurde Bischof von Sebaste. Unter Kaiser Licinius erlitt er im Jahre 316 in Sebaste das Martyrium. Nach der Legende soll Blasius sich wegen der Christenverfolgung in einer Höhle versteckt haben, wo er von wilden Löwen, Tigern und Bären bewacht wurde. Vögel trugen ihm Nahrung zu, er segnete wilde Tiere und heilte ihre Verletzungen. Aus dieser Einsiedelei heraus habe er sein Bistum geleitet. Christus offenbarte Blasius eines Tages, dass die Stunde seines Martyriums gekommen sei. Er wurde trotz seiner tierischen Leibwache verhaftet und vor den Statthalter Agricola gebracht, weigerte sich aber, die Götterbilder anzubeten, und wurde ins Gefängnis geworfen. Im Gefängnis soll er einen Jungen, der eine Fischgräte verschluckt hatte, durch sein Gebet vor dem Erstickungstod gerettet haben. Blasius wurde dann auf brutalste Weise gefoltert, unter anderem mit eisernen Kämmen, und schliesslich hingerichtet. Vor der Hinrichtung betete Blasius darum, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder sonst ein Siechtum haben, Erhörung finden, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bitten. Eine Stimme vom Himmel versicherte ihm die Gewährung dieser Bitte. Auf das volkstümliche Wunder der Heilung des Jungen mit der Fischgräte geht seit dem 16. Jh. der Brauch des Blasiussegens zurück, wobei mit zwei geweihten Kerzen der Hals berührt wird, was bei Halsschmerzen, Ersticken und anderen Halserkrankungen helfen soll. Das Segenswort lautet im Benediktionale: „Auf die Fürsprache des heiligen (Bischofs und Märtyrers) Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen“. Der Hl. Blasius wird dargestellt mit einem eisernen Kamm oder mit zwei gekreuzten Kerzen. Wir feiern seinen Namenstag am 3. Februar. Blasius ist Patron der Ärzte, der Musikanten und einer ganzen Reihe von Handwerkern. Er wird angerufen bei Halsleiden, Husten, Zahnschmerzen und Kinderkrankheiten. Eine der vielen Bauernregeln zum Blasiustag lautet: „Blasius ohne Regen, folgt ein guter Erntesegen.“